Innerhalb des Sanierungsgebietes bestehen zwei wesentliche Straßenzüge als Nord-Süd-Achsen: Die Gubener Straße und die Lindenstraße. Insbesondere die Gubener Straße wies vor der Sanierung einen erheblichen Durchgangsverkehr auf, der aus dem Stadtzentrum nach Süden diese relativ zügige Straßenführung nutzte.

Aufgrund dieses Durchgangsverkehrs war die Wohnqualität in der beidseitig kompakt bebauten Gubener Straße stark beeinträchtigt. Folgerichtig war es ein wesentliches Sanierungsziel, eine Neuordnung des Verkehrssystems in Verbindung mit einer Neugestaltung des Straßenraumes vorzunehmen.

Die Gubener Straße wurde in den Jahren 1997 und 1998 komplett erneuert und verkehrsberuhigt. Dies erfolgte im Zusammenhang mit verkehrsorganisatorischen Maßnahmen, durch die der Durchgangsverkehr auf die leistungsfähigere Walter-Korsing-Straße auf der Ostseite des Angers umgelenkt werden konnte. Die Gubener Straße wurde als Einbahnstraße belassen und mit beidseitigen Parkstellflächen für die Anwohner gestaltet. Sie nimmt damit einen erheblichen Teil der auf den Grundstücken nicht ausreichend unterzubringenden Stellplätze auf. Eingebaute erhöhte Kissen an verschiedenen Stellen dienen der Verkehrsberuhigung und einem niveaufreien Übergang für Fußgänger und Rollstuhlfahrer.

In Berücksichtigung der überwiegenden Wohnfunktion der Gebäude beiderseits der Straße wurde aus Lärmschutzgründen auf eine vollständig denkmalgerechte Sanierung in Großpflaster verzichtet und ein Kompromiss aus Asphalt und Gerinnestreifen in Kleinpflaster gewählt. Im Ergebnis der Neugestaltung wurde eine deutliche Verkehrsberuhigung erzielt und die Wohnqualität im Sanierungsgebiet erheblich verbessert. Die Lindenstraße war zu Beginn der Sanierungsmaßnahme aufgrund einer in den 80er Jahren erfolgten straßenbaulichen Erneuerung bereits in einem vertretbaren Zustand und wies infolge der Befestigung mit Asphalt, des relativ guten Zustandes des Straßenbahnbettes, sowie infolge der nur einseitigen Bebauung eine deutlich bessere Aufenthalts- und Wohnqualität für die anliegenden Grundstücke auf. Aufgrund dieser Voraussetzungen und der begrenzten finanziellen Mittel wurde auf eine Neugestaltung dieser Straße verzichtet, auch wenn der bauliche Zustand heute eine Sanierung notwendig erscheinen lässt.